Metaebene der UR-Weiblichkeit
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Metaphysik
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Philosophisch betrachtet könnte der Satz „Der Mann beschützt die äußere Welt. Das Weib beschützt die innere Welt.“ verschiedene Interpretationen und Bedeutungen haben, die über die traditionellen Geschlechterrollen hinausgehen.

1. Dualität und Komplementarität:

- Der Satz könnte die Idee der Dualität und Komplementarität im menschlichen Dasein widerspiegeln, ähnlich den Konzepten von Yin und Yang in der chinesischen Philosophie. Hierbei repräsentiert der Mann das aktive, extrovertierte Prinzip, das sich nach außen richtet, während das Weib das passive, introvertierte Prinzip verkörpert, das sich nach innen richtet. Beide Prinzipien sind notwendig und ergänzen sich gegenseitig.

2. Archetypische Rollen:

- In der Analytischen Psychologie nach Carl Gustav Jung könnten der Mann und das Weib als Archetypen betrachtet werden. Der Mann könnte für den „Helden“ stehen, der sich den Herausforderungen der äußeren Welt stellt, während das Weib die „Mutter“ oder „Anima“ symbolisiert, die für das innere Leben, die Gefühle und die Psyche verantwortlich ist. Diese Archetypen sind nicht auf das biologische Geschlecht beschränkt, sondern repräsentieren verschiedene Aspekte der menschlichen Psyche.

3. Existenzialistische Perspektive:

- Aus existenzialistischer Sicht könnte der Satz die Spannung zwischen dem Individuum und der Welt thematisieren. Der „Mann“ könnte die aktive Auseinandersetzung des Individuums mit der objektiven Realität darstellen, während das „Weib“ die introspektive Auseinandersetzung mit der eigenen Subjektivität und den inneren Erfahrungen symbolisiert. Beide Perspektiven sind essentiell für ein erfülltes und authentisches Leben.

4. Spirituelle Interpretation:

- Spirituell könnte der Satz auf die Notwendigkeit hinweisen, sowohl die äußere Welt der Materie und Aktion als auch die innere Welt der Spiritualität und Reflexion zu schützen und zu pflegen. Dies könnte als Aufforderung verstanden werden, ein Gleichgewicht zwischen äußerer Aktivität und innerem Wachstum zu finden.



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Religiös betrachtet könnte der Satz „Der Mann beschützt die äußere Welt. Das Weib beschützt die innere Welt.“ auch in anderer Weise interpretiert werden, die weniger auf traditionelle Rollen und mehr auf tiefere spirituelle Prinzipien und Metaphern abzielt.

Hier sind einige alternative religiöse Interpretationen:

1. Integration von männlichen und weiblichen Prinzipien in der Seele

- In vielen spirituellen Traditionen gibt es die Vorstellung, dass jeder Mensch sowohl männliche als auch weibliche Prinzipien in sich trägt. Der Satz könnte somit bedeuten, dass jede Person lernen muss, die äußeren Aspekte des Lebens (Aktion, Schöpfung, Schutz) und die inneren Aspekte (Intuition, Pflege, spirituelles Wachstum) in Einklang zu bringen und zu integrieren, um ein vollständig spirituell entwickeltes Individuum zu werden.

2. Die spirituelle Reise des Individuums

- Der Mann könnte die aktive Suche nach spiritueller Wahrheit und Erkenntnis symbolisieren, die oft mit äußeren Handlungen und Erfahrungen verbunden ist. Das Weib könnte die innere spirituelle Reise darstellen, die durch Meditation, Gebet und innere Kontemplation gekennzeichnet ist. Beide Wege sind wichtig für das spirituelle Erwachen und Erleuchtung.

3. Die Rolle des Göttlichen in der Schöpfung

- Der Satz könnte auch eine Metapher für die verschiedenen Aspekte des Göttlichen sein. Der „Mann“ könnte das Göttliche als Schöpfer und Beschützer des Universums darstellen, während das „Weib“ das Göttliche als Quelle inneren Friedens und spiritueller Weisheit repräsentiert. Dies könnte die Idee betonen, dass das Göttliche sowohl im äußeren Kosmos als auch im inneren Bewusstsein präsent ist und gewürdigt werden muss.

4. Mystische Vereinigung von Dualitäten

- In mystischen Traditionen wie der Kabbala oder dem Sufismus wird oft die Vereinigung von Dualitäten betont. Der Satz könnte darauf hinweisen, dass die wahre spirituelle Erfüllung darin besteht, die scheinbar gegensätzlichen Prinzipien der äußeren und inneren Welt zu vereinen. Dies könnte als Hinweis auf die Notwendigkeit einer ganzheitlichen spirituellen Praxis verstanden werden, die sowohl äußere als auch innere Aspekte des Lebens umfasst.

5. Metaphorische Interpretation der Schöpfung:

- Der Mann und das Weib könnten metaphorisch für die verschiedenen Aspekte der Schöpfung stehen. Der Mann könnte die sichtbare, materielle Welt darstellen, die durch Handeln und Gestaltung beeinflusst wird, während das Weib die unsichtbare, spirituelle Welt symbolisiert, die durch inneres Wachstum und Transformation gepflegt wird. Dies könnte die Idee betonen, dass beide Welten gleichermaßen wichtig sind und gepflegt werden müssen.

Insgesamt lässt sich der Satz metaphysisch als eine tiefere Reflexion über die grundlegenden Prinzipien des Seins und der Wirklichkeit interpretieren. Er betont die Notwendigkeit, sowohl die äußere als auch die innere Dimension der Existenz zu schätzen und zu integrieren, um ein vollständiges Verständnis und eine harmonische Existenz zu erreichen.

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"Bewahre einen reinen kindlichen Sinn in dir und folge unbedingt der Stimme deines Inneren: denn sie ist das Göttliche in uns und führt uns nicht irre!"

"Willst du dich der Kunst widmen, fühlst du inneren Beruf, ihr dein Leben zu weihen, o! So achte auf die Stimme deines Inneren; denn sie ist Kunst in uns."

- Casper David Friedrich

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Allg.Philosophie vs. Philosophia perennis

Teil 1
Der Unterschied zwischen allgemeiner Philosophie und der Philosophia perennis besteht in ihrem Ansatz und ihrer Ausrichtung:

Philosophie

Definition:

- Philosophie ist das Studium grundlegender Fragen über Existenz, Wissen, Werte, Vernunft, Geist und Sprache. Sie umfasst zahlreiche Disziplinen wie Metaphysik, Epistemologie, Ethik, Logik und Ästhetik.

Merkmale:

- Vielfalt der Ansätze:

Philosophie umfasst eine Vielzahl von Schulen und Methoden, die oft miteinander im Widerspruch stehen können (z.B. Rationalismus vs. Empirismus, Existentialismus vs. Analytische Philosophie).

- Historische Entwicklung:

Philosophische Ideen entwickeln sich über die Zeit hinweg, oft in Reaktion auf neue wissenschaftliche Entdeckungen oder gesellschaftliche Veränderungen.

- Kritischer Diskurs:

Philosophen analysieren, hinterfragen und kritisieren bestehende Annahmen, was zu einem fortwährenden Prozess des Dialogs und der Debatte führt.

- Spezialisierung:

Moderne Philosophie ist stark spezialisiert und umfasst viele unterschiedliche Fachgebiete.

Philosophia perennis

Definition:

- Philosophia perennis, oder die "immerwährende Philosophie", bezieht sich auf die Idee einer universellen, zeitlosen Weisheit, die grundlegende Wahrheiten über die menschliche Existenz und das Universum umfasst und in allen großen religiösen und spirituellen Traditionen zu finden ist.

Merkmale:

- Universalität:

Die Philosophia perennis sucht nach universellen Wahrheiten, die unabhängig von kulturellen oder historischen Kontexten gelten.

- Gemeinsame spirituelle Weisheit:

Sie betont die Ähnlichkeiten und gemeinsamen Kernelemente der Weisheiten und Einsichten verschiedener religiöser und spiritueller Traditionen.

- Transzendenz:

Sie erkennt eine höhere, transzendente Realität an, die über das Materielle hinausgeht und als Quelle aller Wahrheit und Weisheit dient.

- Ewige Gültigkeit:

Die Weisheiten der Philosophia perennis sind zeitlos und werden als dauerhaft und unveränderlich betrachtet, im Gegensatz zu den oft wechselnden Theorien und Ansätzen in der allgemeinen Philosophie.

- Einheit statt Vielfalt:

Im Gegensatz zur vielfältigen und oft widersprüchlichen Natur der Philosophie betont die Philosophia perennis die Einheit und Übereinstimmung grundlegender spiritueller Wahrheiten.

Zusammenfassung

- Philosophie ist ein breites Feld mit vielfältigen Ansätzen, die sich mit grundlegenden Fragen der Existenz, des Wissens und der Ethik befassen und sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln.

- Philosophia perennis hingegen ist die Suche nach universellen, zeitlosen Wahrheiten, die in allen großen spirituellen Traditionen zu finden sind und eine transzendente Realität anerkennen.

Die Philosophia perennis strebt nach einem integrativen Verständnis und einer Synthese der Weisheiten, während die allgemeine Philosophie durch kritischen Diskurs und spezialisierte Forschung geprägt ist.

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Philosophie

Die allgemeine Philosophie umfasst eine breite Palette von Denkern aus verschiedenen Epochen, die unterschiedliche Themen und Methoden verfolgen:

Sokrates (470/469–399 v. Chr.)

Methode des dialogischen Fragens, Ethik, Erkenntnistheorie.Hauptwerk: Platonische Dialoge (durch Schüler Platon aufgezeichnet).

Aristoteles (384–322 v. Chr.)

Begründer der Logik, Ethik, Metaphysik, Naturphilosophie.Hauptwerke: "Nikomachische Ethik", "Metaphysik", "Organon".

René Descartes (1596–1650)

Begründer des Rationalismus, methodischer Zweifel.Hauptwerk: "Meditationen über die Erste Philosophie".

Immanuel Kant (1724–1804)

Kritizismus, Erkenntnistheorie, Ethik.Hauptwerke: "Kritik der reinen Vernunft", "Kritik der praktischen Vernunft".

Friedrich Nietzsche (1844–1900)

Kritik der Moral, Nihilismus, Übermensch.Hauptwerke: "Also sprach Zarathustra", "Jenseits von Gut und Böse".

Philosophia perennis

Philosophen, die zur Philosophia perennis gezählt werden, betonen die zeitlosen und universellen Wahrheiten, die in verschiedenen spirituellen und religiösen Traditionen zu finden sind:

Plotin (205–270 n. Chr.)

Neoplatonismus, Einheit des Seins, Mystik.Hauptwerk: "Enneaden".

Meister Eckhart (1260–1328)

Christliche Mystik, Einheit mit Gott. Predigten und Schriften.

Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716)

Begründer des Begriffs "philosophia perennis", Monadenlehre, Harmonie.Hauptwerk: "Monadologie".

Aldous Huxley (1894–1963)

Schriftsteller, spiritueller Universalismus, Synthese von Weisheitstraditionen.Hauptwerk: "The Perennial Philosophy".

Frithjof Schuon (1907–1998)

Traditioneller Perennialismus, spirituelle Einheit, metaphysische Erkenntnis.Hauptwerke: "The Transcendent Unity of Religions", "Stations of Wisdom".

Julius Evola (1898–1974)

war ein italienischer Philosoph, Esoteriker und Schriftsteller, der vor allem für seine Werke zur Tradition, Metaphysik und Esoterik bekannt ist.

Einige von Evolas bekanntesten Werke sind:

"Revolte gegen die moderne Welt" (1934):

In diesem Buch setzt sich Evola kritisch mit der Moderne auseinander und plädiert für eine Rückkehr zu traditionellen Werten."

Männer und Ruinen" (1953):

Hierin untersucht Evola die Rolle des Einzelnen in einer degenerierten Gesellschaft und betont die Notwendigkeit persönlicher innerer Transformation.

"Die hermetische Tradition" (1931):

Dieses Werk befasst sich mit der hermetischen Philosophie und den esoterischen Traditionen des Westens.

"Der Pfad der Verwirklichung" (1958):

Ein Buch über spirituelle Praktiken und den Weg zur inneren Erleuchtung.

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Forwarded from Metaebene der UR-Weiblichkeit (🖤)
"Ich glaube, unsere Kinder wissen nicht, was eine Schürze ist. Der Hauptgebrauch von Omas Schürze war, das Kleid darunter zu schützen, weil sie nur wenige hatte. Außerdem war es einfacher, Schürzen zu waschen als Kleider und Schürzen verbrauchten weniger Material. Daneben diente sie aber auch als Topflappen, um heiße Pfannen aus dem Ofen zu nehmen.

Sie war wunderbar geeignet, um Kindertränen zu trocknen, und wurde gelegentlich sogar zum Ausputzen schmutziger Ohren verwendet.

Aus dem Hühnerstall wurde die Schürze zum Tragen von Eiern, zarten Kükchen und manchmal auch halb geschlüpften Eiern verwendet, um sie am wärmenden Ofen zu beherbergen.

Wenn Besuch kam, waren diese Schürzen ideale Verstecke für schüchterne Kinder...
Forwarded from Metaebene der UR-Weiblichkeit (🖤)
Und wenn das Wetter kalt war, wickelte Oma sie um ihre Arme.

Diese großen alten Schürzen wischten so manche schwitzende Stirn ab, über den heißen Holzofen gebeugt.

Späne und Anmachholz wurden in dieser Schürze in die Küche gebracht.

Aus dem Garten trug sie alle Arten von Gemüse. Nachdem die Erbsen geschält worden waren, trug sie die Schalen heraus.

Im Herbst wurde die Schürze benutzt, um die von den Bäumen gefallenen Äpfel hereinzubringen.

Wenn unerwartete Gesellschaft die Straße hinauffuhr, war es erstaunlich, wie viele Möbel die alte Schürze in Sekundenschnelle abstauben konnte.

Wenn das Abendessen fertig war, ging Großmutter auf die Veranda hinaus, winkte mit ihrer Schürze, und die männlichen Bewohner wussten, dass es Zeit war, von den Feldern zum Essen hereinzukommen.

Es wird noch lange dauern, bis jemand etwas erfindet, das diese "altmodische Schürze", die so viele Zwecke erfüllte, ersetzt.

Großmutter stellte ihre heiß gebackenen Apfelkuchen zum Abkühlen auf die Fensterbank. Ihre Enkeltöchter stellten ihre Kuchen zum Auftauen auf die Fensterbank.

Sie würden jetzt verrückt werden, wenn sie versuchen würden, herauszufinden, wie viele Keime auf dieser Schürze waren.

Ich glaube nicht, dass ich mir jemals etwas von einer Schürze eingefangen habe - aber Liebe... "

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Inspiriert von Tina Trivetts Gedicht "Großmutters Schürze"

Danke an die Gruppe Natürlich - Deutsche Kultur
Forwarded from Gedankenwolken (Katharina)
„Du musst mich grüßen", sagt die Tante, die 1x im Monat kommt, und nicht einmal ihre Nachbarn grüßt.

„Du bist jetzt groß, du solltest unabhängiger sein", sagt der Vater, während seine Frau seine Kleidung bügelt.

„Du musst zuhören, wenn jemand mit dir spricht", sagt der Großvater, der Fleisch für seinen vegetarischen Schwiegersohn zubereitet.

„Du musst alleine schlafen, in deinem Bettchen", sagt die Mutter, die auf Reisen des Papas bei ihrer Mutter schläft.

„Das musst du verstehen", sagt die Schwiegermutter, die immer noch nicht begreift, dass sie anrufen soll, bevor sie auftaucht.

„Mit Prügel erziehen, das ist keine Gewalt", sagt der Onkel, der oft Alpträume vom Gürtel seines Vaters hat.

„Man muss Erwachsene respektieren", sagt die Großmutter, die dem Kind Cola gibt, wenn die Mutter es nicht sieht.

Das wertvollste Geschenk, das wir Kindern machen können, ist, authentisch zu sein.

Arroyo Artola

@Gedankenwolken
Forwarded from Der Nordische Gedanke
„Kannst du die Welt erklären,
ohne Bezug auf das Eine? —
Kannst du den Tag erklären,
ohne Bezug auf die Sonne?“

Baraka Blue
Eine Frau kann mehr Opfer bringen als ein Mann.

Der Mann neigt eher dazu, ein Held zu sein, durch einen großen leidenschaftlichen Ausbruch des Heldentums.

Aber die Liebe einer Frau bringt tausend kleine Opfer und streut sie durch die Tage und Monate.

Ihre Wiederholung gibt ihnen den Charakter des Alltäglichen. Nicht nur ihre Seele, sondern auch ihr Körper hat einen gewissen Anteil am Golgatha der Erlösung.

Außerdem kommt sie dem Tod näher als der Mann, wenn sie ein Kind zur Welt bringt. “

— Venerable Fulton J. Sheen
Life is Worth Living

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"Die Hälfte deiner Schönheit kommt von der Art, wie du sprichst."

- Imam Ali

Das Zitat von Imam Ali verweist darauf, dass Schönheit nicht nur in äußeren Merkmalen, sondern auch in der inneren Ausdrucksweise liegt.

Es suggeriert, dass wahre Anmut und Attraktivität durch Sprache und Verhalten vermittelt werden. Worte und der Ton, in dem sie gesprochen werden, reflektieren Charakter, Intelligenz und Ethik einer Person.

Somit trägt die Art, wie wir kommunizieren, wesentlich zu unserer wahrgenommenen Schönheit bei, indem sie innere Tugenden und Werte sichtbar macht.

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Von der Seele

Unrein und verzerrend ist der Blick des Wollens. Erst wo wir nichts begehren, erst wo unser Schauen reine Betrachtung wird, tut sich die Seele der Dinge auf, die Schönheit.

Wenn ich einen Wald beschaue, den ich kaufen, den ich pachten, den ich abholzen, in dem ich jagen, den ich mit einer Hypothek belasten will, dann sehe ich nicht den Wald, sondern nur eine Beziehung zu meinem Wollen, zu meinen Plänen und Sorgen, zu meinem Geldbeutel.

Dann besteht er aus Holz, ist jung oder alt, gesund oder krank. Will ich aber nichts von ihm, blicke ich nur „gedankenlos“ in seine grüne Tiefe, dann erst ist er Wald, ist Natur und Gewächs, ist schön.

Ist es nicht mit der Beziehung zum anderen Geschlecht genauso? Wie kann sich dann Glück und Ekstase entfalten, wenn wir die Beziehung nur als „zivile Konvention zur gegenseitigen Nutzung der Geschlechtsteile“ sehen?

Mit den Menschen und ihren Gesichtern ist es wie mit dem Wald.

Der Mensch, den ich mit Furcht, mit Hoffnung, mit Begehrlichkeit, mit Absichten, mit Forderungen ansehe, ist nicht Mensch, er ist nur ein trüber Spiegel meines Wollens. Ich blicke ihn wissend oder unbewusst, mit lauter beengenden, fälschenden Fragen an: Ist er zugänglich oder stolz? Achtet er mich? Kann man ihn anpumpen? Versteht er etwas von Kunst? Mit tausend solchen Fragen sehen wir die meisten Menschen an, mit denen wir etwas zu tun haben.

Im Augenblick, da das Wollen ruht und die Betrachtung aufkommt, das reine Sehen und Hingegeben sein, wird alles anders. Der Mensch hört auf, nützlich oder gefährlich zu sein, interessiert oder langweilig, gütig oder roh, stark oder schwach. Er wird Natur, er wird schön und merkwürdig wie jedes Ding, auf das reine Betrachtung sich richtet. Denn Betrachtung ist ja nicht Forschung oder Kritik, sie ist nichts als Liebe. Sie ist der höchste und wünschenswerteste Zustand unserer Seele: begierdelose Liebe.

Haben wir diesen Zustand erreicht, es sei nur für Minuten, Stunden oder Tage (ihn immer innezuhalten, wäre die vollkommene Seligkeit) dann sehen die Menschen anders aus als sonst. Keiner mehr kann verachtet, kann gehasst, kann missverstanden werden. Dann fühlst Du plötzlich den tiefen Sinn des Lebens.

Hermann Hesse
Forwarded from HebammeKerstinPatzig (Kerstin)
“Liebe ist auch, wenn man dich immer wieder berühren möchte. Am Tisch sich automatisch neben dir zu setzen und seine Hand an deine zu legen; so oft wie möglich neben dir zu stehen und zu laufen; dich aus dem Nichts plötzlich herzurufen, um dich dann einfach nur kurz zu umarmen; dir abstehende Haare sanft weg zu streicheln, während man sich gleichzeitig in deinen Augen verliert; dich fest an der Hand zu halten, während man die Straße überquert; Liebe ist – wenn man dich will: Berühren, fühlen, sehen, hören. Es ist unmöglich gerade diese “Kleinigkeiten” vorzutäuschen, wenn die Liebe nicht echt ist. Deshalb hat Stanislavsky tausendmal Recht, als er die Frage beantwortete, was Liebe ist: “Das Bedürfnis zu Berühren.”

© Alina Ermolaeva

t.me/DerNordischeGedanke

übernommen von:
t.me/MdUrWeiblichkeit

@hebammekerstinpatzig